01 Sep 2011

Berufsvorbereitende Bildungsgänge – Weiterqualifizierung oder Warteschleife?

Lange Zeit fanden benachteiligte Jugendliche in der empirischen Bildungsforschung kaum Beachtung. Insbesondere das Übergangssystem, in das eine Vielzahl dieser Jugendlichen einmündet, wurde bislang nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt. Somit war das Übergangsverhalten von Jugendlichen in berufsvorbereitenden Bildungsgängen bisher weitgehend unklar. Aktuellere Studien, wie das DJI-Übergangspanel oder auch die BIBB-Übergangsstudie haben sich verstärkt mit dieser Thematik auseinandergesetzt und tragen damit zu einer Verkleinerung der bestehenden Forschungslücke bei.

Auch in der nachfolgend skizzierten Untersuchung wurde dieses Desiderat fokussiert und Interviews mit Schülern aus verschiedenen berufsvorbereitenden und –grundbildenden Bildungsgängen durchgeführt. Im Speziellen fand dabei eine Auseinandersetzung mit den Schulkarrieren der Jugendlichen statt, im Zuge derer auch die Zukunftsperspektiven der Befragten thematisiert wurden.

Mit Hilfe von leitfadengestützten Interviews mit über 30 Schülern konnte gezeigt werden, dass die Zukunft für diese Jugendlichen im Wesentlichen von Unsicherheit geprägt ist. Zudem wurden die Bildungsgänge oftmals nicht gezielt, sondern auf Grund der Verfügbarkeit von Schulplätzen, ausgewählt. Dies führte auch zu einer fehlenden Passung zwischen den Schwerpunkten der Bildungsangebote und den Interessen der Schüler. Darüber hinaus lassen sich bei den Schülern oftmals unkonkrete Berufswünsche und ein gering ausgeprägtes Bewerbungsverhalten beobachten. Letztendlich wird durch mehrere Faktoren ein erneutes Durchlaufen der Bildungsgänge verursacht, auch wenn die Befragten eigentlich andere Ziele verfolgen.

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